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02. Januar 2025

Datenschutzprüfung der Technik Worldcoin

DP+
Ein Gerät namens Orb, das aussieht wie eine silberne Kugel, prüft mittels KI, ob ein Mensch vor ihm steht. Dann erzeugt es aus Fotoaufnahmen die Iris-Codes für die World-ID-Registrierung.
Bild: Andreas Sachs
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EU-Prüfverfahren trifft KI, Biometrie und Kryptowährungen
Die Fachpresse beobachtet sehr aufmerksam das Projekt Worldcoin, so auch die Datenschutzkontrolle des Bayerischen Landesamts für Datenschutzaufsicht (BayLDA). Die Worldcoin-Technik berührt zentrale Fragen, die Leitplanken für zukünftige Bewertungen darstellen könnten.
Unter Worldcoin versteht man sowohl die Kryptowährung Worldcoin als auch das Unternehmen Worldcoin, das diese Kryptowährung herausgibt. Es hat sich allerdings mittlerweile in World umbenannt.

Wer denkt, dass es sich bei diesem Unternehmen ausschließlich um ein Finanzunternehmen handelt, sollte seine Aufmerksamkeit auf einen Bereich richten, der mit Kryptowährungen zunächst nichts zu tun hat: künstliche Intelligenz (KI).

Mit Blick auf soziale Netzwerke, Kommentarspalten in den Medien, Foreneinträge und E-Mail-Kommunikation fällt es zunehmend schwer, Angriffe mittels KI-gesteuerter Softwaresysteme zu erkennen. Im Kontext von Desinformation sind keine Trollarmeen mehr erforderlich. Es genügt, eine KI einzusetzen, die an die eigene politische Botschaft angepasst ist.

OpenAI, Sam Altman und ­Worldcoin

Das Unternehmen OpenAI ist mit ChatGPT einer der Marktführer im Bereich KI. Es entwickelt seine generative KI mit viel Geld enorm schnell weiter.

Ein Name ist bei OpenAI häufig in der Presse zu lesen: Sam Altman, der die Rolle des CEO bei OpenAI innehat. Zugleich ist er ein Investor bei Worldcoin mit dem Ziel, so Worldcoin, das oben genannte KI-Problem technisch zu lösen.

Die Lösung der oben beschriebenen KI-Risiken soll so aussehen: Jeder Dienst, der Online-Kommentare zulässt, kann automatisiert prüfen, ob ein echter Mensch hinter einer Interaktion steckt oder eine KI. Das Unternehmen bezeichnet diese Technik als „World ID“.

Eine weitere Anforderung besteht darin, dass sich ein Mensch nur einmal und nicht mehrfach bei d…

Andreas Sachs
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Verfasst von
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Andreas Sachs
Andreas Sachs ist Vizepräsident des Bayerischen Landesamts für Datenschutzaufsicht (BayLDA). Darüber hinaus leitet er das Referat Technischer Datenschutz und IT-Sicherheit beim BayLDA.
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