Cybersicherheit und der moderne Datenschutz
„Crime as a service“, „Cybersecure by law“, „Security Awareness muss rocken“, diese Themen bewegen die Branche und Community der Cybersicherheit. Das zeigen Security-Konferenzen wie die Internet Security Days (ISD) sehr deutlich, die Ende September 2022 wieder in Brühl stattfanden. Zu den Panels, Vorträgen und Workshops waren rund 250 Personen vor Ort.
Wenn man die Hauptthemen des ersten Konferenztages „Cybercrime – The show goes on“ und „Secure World – Sicherheit für eine vernetzte Welt“ und des zweiten Tages „Vertrauen im Internet – Trust me if you can“ und „Am Anfang war die Sicherheit – ein Wunschtraum?“ ansieht, taucht das Wort Datenschutz scheinbar nicht auf.
In Wirklichkeit aber sind alle Themen der Cybersicherheit eng mit dem Datenschutz verbunden und sollten sich deshalb in den Konzepten eines modernen Datenschutzes wiederfinden.
IT-Sicherheitsvorfälle sind meist mit Datenpannen verknüpft
Wenn man sich beispielhaft Vorträge auf den ISD ansieht, stellt man schnell die Bezüge zum Datenschutz fest:
Ransomware kann ganze kommunale Einrichtungen oder Unternehmen lahmlegen. Das unterstrich die Analyse eines Cyberangriffs: „Landkreis im Ausnahmezustand und die Folgen“, so auch der Titel des Vortrags von Sabine Griebsch, CDO im Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Für den Datenschutz besonders wichtig: Ransomware verschlüsselt sehr häufig auch Daten, deren Verfügbarkeit nach DSGVO gewährleistet sein muss. Ransomware legt deshalb nicht „nur“ kritische Einrichtungen lahm, sondern führt gleichzeitig zu Datenschutzverletzungen.
Verschiedene Vorträge gaben einen Einblick in die grundlegenden Mechanismen der IT-Notfallreaktion und Krisenkommunikation, die es für den Fall der Fälle vorzubereiten gilt, um Vertrauen bei Kunden, Partnern und der allgemeinen Öffentlichkeit zu erhalten. Für den Datenschutz gilt: Im Cybersicherheitsnotfall bestehen meist auch Meldepflichten nach DSGVO, auch Datenschutzbeauftragte müssen deshalb in den Notfallplan einbezogen sein.
Angespannte IT-Sicherheitslage
Während des Krieges in der Ukraine hat sich die Cyber-Bedrohungslage verschärft. Insbesondere leiden Unternehmen und Behörden unter den genannten Ransomware-Angriffen.
„Die organisierte Ransomware-Kriminalität verdient mit Attacken Milliarden“, sagte Prof. Norbert Pohlmann, Vorstand IT-Sicherheit im eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. „Cyberkriminelle nutzen aktuell die generelle Verunsicherung der Menschen aus, um über Phishing-Attacken in die IT-Systeme einzudringen.“
Viele der professionell organisierten Hackergruppen agieren dabei von China oder Russland aus. „Das gilt grundsätzlich auch für Kritische Infrastrukturen. Durch die aktuelle Krise auf den Energiemärkten kommt den Branchen Strom, Gas und Mineralöl eine außergewöhnliche Relevanz zu, diese müssen besonders von Cyber-Attacken geschützt werden“, so Prof. Pohlmann.