Nähe erzeugt Betroffenheit und Relevanz. So lehrt es die Psychologie. Die Werbewirtschaft handelt seit Langem nach diesen Erkenntnissen. Entsprechend erfolgreich ist Online-Werbung, die die Standortdaten von Nutzerinnen und Nutzern berücksichtigt.
Woher kommen die Standortdaten?
Nicht jeder möchte allerdings, dass sein Standort ständig für Dritte verfügbar ist. Aus gutem Grund, denn Standortdaten sind Gegenstand des Datenschutzes.
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) nennt Standortdaten ausdrücklich in ihren Begriffs-Bestimmungen. Nach Artikel 4 Absatz 1 DSGVO zählen diese Daten zu den personenbezogenen Daten.
Das unterstreicht die Bedeutung der Schutzmaßnahmen, die eine ungewollte Ortung betroffener Personen verhindern.
Stellen Sie als Datenschutzbeauftragte oder Datenschutzbeauftragter daher in Ihrer Datenschutzschulung vor, wie Anbieter Standortdaten erheben und wie sich die Nutzerinnen und Nutzer gegen eine ungewollte Ortung wehren können:
- Geht es um Ortung, denken viele Nutzende zuerst an GPS (Global Positioning System). Entsprechende Funktionen gibt es bekanntlich nicht nur bei der Fahrzeug-Navigation, sondern auch bei vielen Smartphones und Tablets.
- Darüber hinaus lassen sich Standortdaten über WLAN, NFC (Near Field Communication) und Bluetooth ermitteln. Achtung: Nicht nur Smartphones und Tablets sind damit ausgestattet. Auch andere vernetzte Geräte können damit aufwarten (Stichwort IoT, Internet of Things). So warnt zum Beispiel der Europäische Datenschutzbeauftragte (EDPS) vor den Datenschutz-Risiken durch das sogenannte Internet of Behaviours (IoB), bei dem sich verschiedene Sensordaten aus dem IoT mit Personen und ihrem Verhalten verknüpfen lassen.
- Neben den Geräteschnittstellen wie WLAN, NFC und Bluetooth sowie den Sensoren wie GPS spielen Anwendungen eine Rolle, die über die Schnittstellen und Sensoren auf die Standortdaten zugreifen wollen. Dazu gehören Browser und viele mobile Apps, aber auch Online-Dienste wie Suchmaschinen (Google & Co.) und soziale Netzwerke (Facebook & Co.).
- Die IP-Adresse kann ebenfalls einiges über den Standort verraten. Aus diesem Grund nutzen Werbeunternehmen das sogenannte IP-Geotargeting.