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04. Mai 2022

Mastodon: Social Media geht auch datenschutzfreundlich

Die datenschutzfreundliche alternative zu Twitter gewinnt zuletzt immer mehr an Attraktivität. BfDI und LfDIs sind schon fleißig am tooten.
Bild: oatawa / iStock / Getty Images Plus
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Social Media
Was ist Mastodon – und warum gilt es als datenschutzfreundliche Alternative zu Twitter? Das erklären aktuell sowohl der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) als auch der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Baden-Württemberg (LfDI BaWü). Beide nutzen das Tool bereits – und viele andere werden sicher folgen, denn die Europäische Union hat eine Mastodon-Plattform für Behörden eingerichtet.

Was ist Mastodon?

Im Jahr 2016 startete Eugen Rochko aus Jena das soziale Netzwerk Mastodon als Open Source Projekt. Es ist ein „Microblogging-Dienst, das sich in den Grundfunktionen nicht von den bekannten Netzwerken unterscheidet“, erklärt der BfDI in seiner Kurzmeldung zum Schnelleinstieg in das Mastodon-Netzwerk.

Dennoch ist es eine „datenschutzfreundliche (…) Alternative zu Twitter“, so der baden-württembergische LfDI in seiner Meldung. Denn die Plattform sei dezentral aufgebaut, absolut werbefrei – und übermittle keine personenbezogenen Daten in Länder außerhalb der Europäischen Union und des Europäischen Wirtschaftsraums.

Toots und Tröts

Da Mastodon nach einer ausgestorbenen Mammutart benannt ist, heißen die Kurznachrichten hier „Toots“ oder „Tröts“ – statt „Tweets“ wie bei Twitter. Die maximale Länge einer solchen Nachricht liegt bei 500 Zeichen.

Hashtags und Bilder

Natürlich können die Nutzer auch Hashtags zum Verschlagworten nutzen oder Bilder und Videos verschicken.

Wer nutzt die Twitter-Alternative?

Weltweilt nutzen – laut einem Bericht des WDR – aktuell rund 211 Millionnen Menschen Twitter und nur rund 4,4 Millionen Menschen Mastodon. Die Alternative gewinne aber an Attraktivität seit Elon Musk verkündet habe, dass er Twitter kaufen wolle.

Und auch immer mehr Behörden setzen auf die Twitter-Alternative Mastodon.

EU startet Pilotprojekt

Der Europäische Datenschutzbeauftragte (EDBS) betreibt seit dem 28. April 2022 als Pilotprojekt eine Mastodon-Instanz mit dem Namen EU Voice als Twitter-Alternative für europäische Behörden.

Damit „wollen wir alternative Plattformen für soziale Medien anbieten, die dem Einzelnen und seinem Recht auf Privatsphäre und Datenschutz Priorität einräumen“, erklärte EDSB Wojciech Wiewiórowski gegenüber dem IT-News-Portal golem.

BfDI betreibt Mastodon-Instanz

In Deutschland betreibt der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit eine Mastodon-Instanz, die auch Bundes- oder Landesbehörden nutzen können. Das tun zum Beispiel schon das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und der rheinland-pfälzische Landtag.

Darüberhinaus tootet der BfDI selbst über verschiedene Themen des Datenschutzes und der Informationsfreiheit.

Und seine Behörde erklärt, wie jeder einzelne in drei einfachen Schritten schnell in Mastodon einsteigen kann.

Landesdatenschutzbeuaftragte tooten

Auch etliche Landesdatenschutzbeauftragte betreiben eigene Mastodon-Instanzen und stellen sie Behörden und öffentlichen Stellen zur Verfügung.

In Baden-Württemberg heißt der Kanal zum Beispiel bawü.social. Hier tooten sowohl der LfDI Dr. Stefan Brink als auch mehrere Hochschulen, die Stadt Freiburg sowie das Umweltministerium und die Landeszentrale für politische Bildung (LpB).

Welche weiteren Alternativen gibt es?

Der Microblogging-Dienst Mastodon ist Teil des sogenannten Fediverse. Das ist ein Netzwerk unterschiedlicher Plattformen, das datenschutzfreundliche Alternativen zu den herkömmlichen Social-Media-Programmen anbietet, zum Beispiel

    • PeerTube als Alternative zu YouTube für Videos oder Livestreams,
    • Pixelfeed als Alternative zu Instagram,
    • Hubzilla und Friendica als Alternativen zu Facebook.
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Elke Zapf

Elke Zapf
Verfasst von
Elke Zapf
Elke Zapf
ist freiberufliche Kommunikationsexpertin und Journalistin. Ihre Schwerpunkte sind Wissenschaft, Forschung, nachhaltiger Tourismus und Datenschutz.
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