Der verräterische Glasstreifen in der Tür des Chefs
Der Chef ist ein großer Fan von allem, was visuell unterstützt. Flipcharts, Whiteboards, ein großer Bildschirm an der Wand – sein Büro gleicht einer Ideenwerkstatt.
Ziemlich unaufgeräumt, die Reinigungskraft putzt nur in seiner Anwesenheit. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Datenschutz? Naja, nicht seine oberste Priorität.
„Wer schaut denn durch so einen Glasstreifen?“
Mein Mantra: Sensible Informationen sind zu schützen. Besonders wenn Flipcharts und Whiteboards mit solchen Daten mitten im Raum stehen. Er lächelt milde: „Was diese Datenschützer immer alles glauben!“ Ich sage ihm, dass man durch den Glasstreifen an der Tür einen Blick auf all die wertvollen Informationen werfen kann – Geschäftsentwicklungen, neue Produkte, Personalplanungen.
Der Chef ist sicher, dass das alles kein Problem darstellt. „Wer schaut denn durch so einen Glasstreifen? Das ist doch sinnlos“, meint er. Also gut, hier hilft nur ein Praxisbeispiel weiter.
Ein Foto sagt mehr als tausend Worte
Im Vorbeigehen schnappe ich mein Smartphone und mache ein Foto durch den Glasstreifen – das dauert keine Sekunde. Dann halte ich ihm das Bild vor die Augen. Alles wunderbar zu lesen: seine Notizen über neue Produkte, die Vertriebsstrategie für das kommende Quartal und – in Sachen Datenschutz besonders pikant – die gesamte Personalplanung.
Der Chef ist schockiert: „Das alles ist zu lesen?“ – „Ja! Das Foto dauert keine Sekunde. Das kann jeder im Vorbeigehen machen – und die Daten dann weiterschicken.“
Volltreffer. Beim nächsten Besuch war das Büro ordentlich aufgeräumt, keine Flipcharts an den…