Was bedeutet Vertraulichkeit?
Vertraulichkeit gehört zu den Begriffen, die jeder aus dem Alltag kennt und die scheinbar keiner weiteren Erklärung bedürfen. Bei der Vielzahl von Fachausdrücken, denen jeder heute begegnet, sind solche Begriffe auf den ersten Blick erfreulich. Auf den zweiten Blick aber stellen sie ein Risiko dar: Sie können zu Missverständnissen und Fehlern führen, wenn sich jemand nicht mit der genauen Bedeutung des an sich bekannten Begriffs im speziellen Umfeld befasst.
Deshalb muss beispielsweise eine Datenschutzunterweisung auch scheinbar gut bekannte Begriffe erläutern.
Wie wirkt sich Vertraulichkeit organisatorisch aus?
Bekanntlich lässt sich unter Vertraulichkeit etwas wie Diskretion verstehen, die Zusicherung, dass etwa ein Gespräch „unter uns bleibt“. Erreichen lässt sich dies durch organisatorische Maßnahmen. Etwa indem der Gesprächskreis klein ist, sich an einem Ort unterhält, an dem sich Dritte nicht aufhalten, die Lautstärke des Gesprächs anpasst und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an die Vertraulichkeit erinnert oder sie auf die Vertraulichkeit verpflichtet.
Was sieht die technische Seite von Vertraulichkeit aus?
Aus der IT-Sicherheit kennt man die drei Schutzziele Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit.
Um die technische Vertraulichkeit zu erreichen, sind neben den organisatorischen Maßnahmen technische Vorkehrungen nötig, allen voran die Verschlüsselung.
Dabei muss die Verschlüsselung dem Stand der Technik entsprechen. Was heute als sichere Verschlüsselung und damit zuverlässige Schutzmaßnahme für die Vertraulichkeit gilt, kann in naher Zukunft schon als unsicher gelten.
Ein aktuelles Beispiel: Schon in den 2030er Jahren könnten Quantencomputer in der Lage sein, heute bestehende Verschlüsselungsmechanismen zu brechen, so das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik). Dann wären vertrauliche Informationen in Unternehmen, Organisationen und Behörden gefährdet. Aus diesem Grund ist es aus Sicht des BSI wichtig, schon jetzt sensible Daten quantensicher zu verschlüsseln. Hierzu hat das BSI ein technisches Positionspapier zur sogenannten Quantum Key Distribution (QKD) veröffentlicht.